Preise für sieben begabte Jugendliche

Basellandschaftliche Zeitung

Impulsprogramm

Ausgezeichnete junge Baselbieterinnen und Baselbieter präsentierten ihr sensationelles musikalisches Talent. «Meine Mutter hat Geige gespielt, und als ich noch ganz klein war, habe ich die Geige genommen und wie ein Cello vor mich hingestellt und getan, als ob ich spielen würde.» Heute ist Jonas Sulzer ein kleiner Meister auf dem Violoncello. Dies bewies der 11-Jährige am Präsentationskonzert des «Impulsprogramms 2001 – Konzertpodium» in der Liestaler Stadtkirche.
Das Konzertpodium habe sich zu einem höchst erfreulichen Highlight entwickelt, meinte Alain Veltin, Leiter Fachstelle Musikschulen, einleitend. 60 junge Menschen hätten sich zum Wettbewerb angemeldet und die Fachjury habe sieben von ihnen für den ersten Preis nominiert. Dieser besteht aus einem bezahlten Semester an der Musikschule.
Darüber freut sich Ato Herzig sehr. «Es ist toll, vom Kanton Unterstützung zu erhalten», sagt der 14-jährige Perkussionist. Obwohl, für ihn ist es nicht der erste Preis, auch national hat er schon Erfolge gefeiert. Mit seinem furiosen Marimbaspiel entführte er das Publikum nach Brasilien und entlockte danach dem Xylofon eine reiche Klangwelt.
«Küss mich», flehte Schuberts Gretchen alias Patricia Zanella. Die 19-Jährige zog das Publikum wie zuvor die Jury in den Bann ihrer schönen Stimme. «Vor einem Jahr bin ich auf Klassik umgestiegen», erzählt sie. Der Preis sei für sie eine Bestätigung, dass sie mit einem Gesangsstudium das Richtige mache. «Singen und Klavierspielen, diesen Traum habe ich mir erfüllt.» Völlig im Allegretto grazioso aus Syncopation von Fritz Kreisler geht Silvan Irniger auf. Die Augen hält der 12-jährige geschlossen. Er wirkt sehr selbstbewusst. Seit sieben Jahren spielt er Violine und hat bereits viel Wettbewerbserfahrung und schon mehrere Preise eingeheimst. Es mache ihm Spass, sagt er.

Auch Wladislaw Fortuna geht mit der Musik mit, ob Scherzo oder Fantaisie. «Das Akkordeon hat mich gewählt», erklärt der 17-Jährige. Er freut sich riesig über die Auszeichnung und fühlt sich motiviert. Den Wettbewerb hat er geschätzt, weil er so viele andere junge Musikerinnen und Musiker kennen gelernt hat.

Wie ein Wirbelwind

Tierry Hörmann spielt nicht nur grossartig Klavier – wunderbar der Grieg und Liadov –, er komponiert auch. Das Publikum kam in den Genuss eines seiner varianten- und temporeichen «6 Klavierstücke». Angetan ist er aber von der Romantik. Der 15-Jährige wurde ebenfalls schon mehrfach ausgezeichnet.
Einem Wirbelwind gleich spielte sich Mara Werdenberg durch Gaubert und Bazzini. «Mein Wunsch war, Klarinette zu spielen», erzählt sie, «doch ich habe auch die Querflöte ausprobiert, sofort Töne erzeugen können und mich spontan dafür entschieden.» Dies sei nicht ihr erster Preis, aber eine grosse Ehre, meint die 13-Jährige.
Verliehen wurden die Preise von Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer. Sie zeigte sich «tief beeindruckt» von den Leistungen und meinte, die Begabung sei ein Geschenk, aber nur durch ein motivierendes Umfeld könne sie sich richtig entfalten.

© Jonas Sulzer
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